Mittwoch, 5. März 2014

Fasnachtstraditionen in Island

Waehrend in der Schweiz Fasnachtsumzug ist, welcher mich nie gross interessiert hat seit ich selbst nicht mehr teilnehme, lernte ich hier in Island jenste neue Traditionen kennen.
Heute ist Öskudagur (Aschermittwoch), welcher hier wie Halloween in der Schweiz gefeiert wird. Das bedeutet, es sind vor allem die Kinder, welche sich auf diesen Tag freuen, jedoch auch die Touristen in der Stadt und teilweise Landenbesitzer, denn die Kinder verkleiden sich hier am Tage, gehen in Geschaefte, singen dort ein Liedchen und kommen dann mit Suessigkeiten wieder heraus. Ich ging, anstatt in die Schule zu gehen, mit einer Freundin aus dem Chor verkleidet nach Reykjavík. Sie hatte keine Schule und musste auf ihre kleinen Geschwister aufpassen, die wie die meisten Primarschueler frei hatten. Zusammen klapperten wir alle Laeden am Laugaveginn ab und sangen auch einmal ein zweistimmiges Lied, als eine Verkaeuferin den Kindern sagte, sie sollen ein anderes Lied singen, denn jenes habe sie schon so oft gehört. Wir assen Suessigkeiten von den Kindern, machten Fotos, erklaerten den verwirrten Asiaten, weshalb alle verkleidet herumlaufen und bekamen sogar ein Stueckcken Pizza, als wir in einen take-away Pizzaladen gingen.
















































Gestern war Sprengidagur (=Explodiertag / Faschingsdienstag) und dort geht es darum, saltkjöt und baunir (Pökelfleisch und Bohnen) zu essen, bis man platzt. Am Montag war bolludagur, wo man den ganzen Tag bollur isst. Die beliebtesten sind rjómabollur, die wie Ofenkuechlein sind, jedoch mit viel zu viel Dekoration und Schokoladenguss. Die meisten islaendischen Familien essen aber auch sonst Fleischbaellchen oder einfach alles, dass kugelförmig ist (bollur = Knödel, laut dix :P). Da meine Familie jedoch nicht so traditionell ist, musste ich (leider) auf das Fleisch und die Bohnensuppe verzichten, Ofenkuechlein bekam ich jedoch am Sonntag bei einer Freundin, deren Familie Unmengen davon buken, und dann noch einmal gestern von einer Austauschschuelerin, die mir stolz ihre selbstgebackenen bollur zum probieren anbot.

In der letzten Woche war eine Art Sonderwoche in der Schule bei mir, die mit der Premiere des Theaters in der Schule, dann einem Essen, dem von vielen geliebten Árshátiðball (Jahresfeierball) und schlussendlich mit zwei freien Tagen endete. Ich genoss es sehr, eine unterhaltsame Woche und viel Zeit mit Schulfreunden zu verbringen und dann natuerlich auch, Ferien zu haben, obwohl die Schule nach einem Monat laut Plan fertig sein sollte -ich benutzte den Konjunktiv, denn falls die Löhne der Lehrer bis am 17. Maerz nicht erhöht werden, gehen die Lehrer der weiterfuehrenden Schulen in einen Streik und dadurch geraten alle Termine mit Pruefungen anfangs Mai durcheinander und niemand kann vorhersagen, was genau geschehen wird (ausser die Regierung).