Mittwoch, 16. Oktober 2013

Rotary

Eyrarbakki
Am Wochenende war ein Distrikt Meeting, mit Rotariern aus ganz Island. Dahin kamen auch alle Autauschschüler. Wie ich vielleicht schon mal erwähnt habe, sind das dieses Jahr leider nur drei. Wir kannten uns schon gut und hatten so ein geniales Wochenende gemeinsam in Selfoss (eine Stunde Autofahrt von Reykjavik). Während die Rotarier langweilige Vorlesungen hatten, erkundeten wir die Stadt, redeten, schliefen wenig und machten Musik zusammen. Wenn Pause war, kamen wir, um zu essen und uns mit den Erwachsenen zu unterhalten. Sie waren alle sehr herzlich und freuten sich, uns kennenzulernen.
Wir genossen es, neue Leute zu treffen und mit ihnen zu sprechen. Es waren auch Rotarier von Dänemark und von Finnland, mit welchen es besonders gut war zu sprechen, denn sie mussten an allen Meetings anwesend sein, auch wenn sie noch weniger verstanden als wir. Der Däne sagte jedoch, er habe eine Rede auf Isländisch gehalten. Sein Notizblatt sei voll von Aussprachregeln. Auch bekamen wir jenste Einladungen, Leute zu besuchen und bei ihnen wohnen zu dürfen, was wir wenn möglich ausnützen werden.
An einem Nachmittag gab es einen Ausflug für alle Nichtrotarier, die an dem Meeting waren. Wir besuchten ein kleine Fischerdorf am Meer sowie einige Firmen.
Am letzten Abend war ein Galadinner, zu dem wir uns alle schön anziehen mussten und dann mit allen anderen assen. Es war wunderbar, auch wenn wir die Witze nicht verstanden, die ein ehemaliger Politiker zur Unterhaltung aller machte.
Auch hatten wir dann die Möglichkeit, uns vor allen auf Isländisch kurz vorzustellen und dann noch einen musikalischen Beitrag zu leisten.

"I¨m Yours" by Daria, Jessica & Mateo


 Sonst ist Rotary hier sehr unorganisiert. Ich habe nach drei Wochen das erste Mal die Austauschverantwortliche getroffen und bin mit ihr an einem Lunch gegangen. Sie war es auch, die unseren Sprachkurs organisieren sollte. Das hat sie dann nach etwas 6 Wochen zustande gebracht, jedoch hatten wir bis dahin schon andere Freizeitbeschäftigungen und wir verzichten jetzt auch diesen Kurs.
Ich habe mich nun daran gewöhnt, dass ich von Rotary nicht so viel zu erwarten habe, aber es ist gut für mich. Ich habe jedenfalls schon einige sehr nette Leute dadurch kennengelernt und ich glaube, dass solche Beziehungen mir noch zu Gut kommen werden im Verlauf meine Austausches.
Anstelle von organisiertem Programm und Reisen für uns Austauschschüler haben wir zwei ehemalige Autauschschüler kennengelernt, die mit uns reisen wollen und uns das Land zeigen wollen.


Freitag, 4. Oktober 2013

Isländisch

Könnt ihr euch vorstellen, dass es komisch sein kann, in seiner Muttersprach zu sprechen? Ich mir auch nicht, aber das passierte mir gestern, als ich das erste Mal seit mein Austauschjahr begonnen hat wieder Schweizerdeutsch (ich habe gemerkt, dass Hochdeutsch etwas total anders ist) gesprochen habe. Ich traf mich mit einer AFS Austauschschülerin, die in Beinwil am See (AG) wohnt. Ich habe zufällig herausgefunden, dass es sie gibt und es war super, mich mit ihr zu unterhalten.
Im Isländisch fühle ich mich nun schon sehr wohl. Zu Hause spreche ich fast nur noch Isländisch. Ich kann mich mittlerweilen so gut ausdrücken, dass ich sagen kann was ich will und man versteht mich. Jedoch ist es nicht immer korrekt, denn es verändert sich so ziemlich jedes Wort! Entweder muss man es wirklich lernen, oder man weiss es einfach.
Jedenfalls kann ich mich nun mit Leuten im Bus unterhalten und erfuhr so, dass es Leute gibt, die ein Austausch gemacht haben und die Sprache überhaupt nicht beherrschen. Diese glauben mir nicht, dass ich erst seit eineinhalb Monaten hier bin und Isländisch lerne. Auch gibt es viele Leute, die schon über drei Jahre hier leben und kein Isländisch sprechen. Wenn ich das höre, kann ich es nicht glauben, dass das möglich ist.
Ich verdanke meine Isländischkenntnisse zum einen meiner super Mama, die mir alles auf Isländisch erklärt, auch wenn es das Politiksystem ist und dann einzelne Wörter übersetzt, wenn ich es nicht verstehe. Zum anderen verdanke ich das aber auch dem Gradualekór Langholtskirkju, dem genialen Chor, in dem ich singe. Letztes Wochenende haben wir mit dem Sinfonieorchester und vier Solisten die Geschichte von Skilaboðaskjóðan aufgeführt. Es waren zwei Aufführungen für Kinder und Familie in Harpa. Es war zum einen Text, den die vier Solisten gesprochen haben, vorallem aber Lieder und Musik.
Harpa
Wir hatten nicht so viel zu singen, alles was wir sangen war aber auswendig, und natürlich auf Isländisch. Ich habe den Text mit meiner Mutter übersetzt und auch das Bilderbuch gelesen. Dabei habe ich viele neue Wörter gelernt und auch etwas spezielles Vokabular, denn es war in einem Lied und der Komponist hat es verstanden, mit Wörtern umzugehen. Daneben dass ich Isländisch gelernt habe war es natürlich auch super. Wir hatten drei Mal in der Woche zuvor Proben in der Harpa -auch den Tag durch, was heisst, dass ich nicht in die Schule musste sondern in der Elborg proben durfte. Nach dem Konzert gab es noch eine Party mit allen Chormitgliedern. Es war super, mit Leuten zusammen zu sein, die statt fersehen, zusammen singen. Jedoch ist es in Situation wie einer Party, wo alle durcheinander reden sehr schwierig für mich, etwas zu verstehen. Aber da ich nicht wollten, dass sie Englisch sprechen, war ich danach einfach sehr müde.
Dies war nur eines der Projekte, von denen, die mich mit diesem Chor während diesem Jahr noch erwarten. Momentan proben wir A Little Jazz Mass, das wir nächste Woche mit einem dänischen Chor aufführen. Es ist zwar Latein, aber auch dies muss ich noch lernen (:

Einen Isländischkurs besuche ich bis jetzt noch nicht.  Es sollte einen geben von Rotary, aber die sind hier nicht so gut organisiert, deshalb könnte das noch etwas dauern oder auch gar nie passieren. In der Schule bin in Deutschstunden, um Isländisch zu lernen. Letzte Woche schrieben Carolyne und ich, die andere Austauschschülerin, eine Prüfung auf Isländisch, während die anderen eine Deutschprüfung hatten. Meine letzte Mathematikprüfung habe ich ganz alleine geschafft, ohne dass die Lehrerin mir die Aufgabenstellungen übersetzten musste. Gestern habe ich anstatt Bilderbücher gelesen, einen kurzen Text über mein Tag geschrieben und meine Mutter hat es dann für mich korrigiert.
Ich fühle mich von Tag zu Tag wohler hier, liebe Island und möchte so schnell wie möglich alles verstehen, was die Leute um mich herum sagen.